von
Karina Rapp
Die heute in etwa 30 Jahre alten „Millennials“ wollen alles im Leben: Viel Zeit für Familie und Freunde haben, sich selbst verwirklichen und Sinn in der Arbeit finden. Sind sie bereit, dafür auf ein gutes Gehalt zu verzichten? Nein, lieber nicht. YpsilonerInnen müssen ihre Rechnungen bezahlen und sind obendrein aus ihrer eigenen Jugend einen guten Lebensstandard gewohnt. Wir verraten Euch in diesem Artikel 6 ihrer Besonderheiten, damit Ihr die anspruchsvollen jungen Talente besser versteht, leichter findet und länger bindet.
Die eigene seelische und körperliche Befindlichkeit spielt für die Millennials eine zentrale Rolle. Angehörige der Generation X haben sich oft mit an Kamikaze grenzender Selbstaufopferung trotz Fieber und Kopfschmerzen an den Arbeitsplatz geschleppt. Immerhin waren die Arbeitsplätze knapp, die eigenen Ansprüche hoch und die Sorge, KollegInnen im Stich zu lassen, groß. Kürzlich löste auf LinkedIn eine junge Arbeitnehmerin eine Diskussion darüber aus, ob nicht auch ein freier Tag angebracht wäre, wenn der Streit mit dem Partner am Vortag belastend war. Wenig überraschend: Ihr Post bekam Zuspruch ohne Ende. Wer Millennials für sich gewinnen und behalten möchte, tut gut daran, sich um ihr Wohlbefinden zu kümmern – körperlich, seelisch und auch sonst in jeder Hinsicht. Generell für jede/n gut, ganz besonders jedoch im Umgang mit Ypsilonern: Wertschätzung und Anerkennung in richtigem Ausmaß wirken wahre Wunder.
Stopp, nein – nicht mit den Millennials. Viel besser: Mitspracherechte bieten, flache Hierarchien leben und sie eigene Ideen einbringen lassen. Die Generation Y möchte gehört werden und mitgestalten. Mitglieder dieser Generation sind meist sehr gut gebildet und stärker von Idealen geprägt als die eher materialistisch ausgerichteten Generationen davor. Sie sind grundsätzlich leistungsbereit, überwiegend jedoch dann, wenn sie etwas bewirken und verändern können. Autonomie und Persönlichkeitsentwicklung liegen bei der jungen Generation hoch im Kurs. Generation Y wird nicht umsonst auch die Generation „Why“ genannt: Die Frage nach dem Sinn und die Suche nach dem Warum prägt ihr Leben. Den Sinn hinter bestimmten Aufgaben zu erklären, insbesondere wenn dieser nicht offensichtlich ist, hält die Motivation der jungen ArbeitnehmerInnen hoch.
Für ihre Eltern aus der Babyboomer-Generation stand der Leistungsgedanke noch ganz oben und vieles wurde dem beruflichen Erfolg untergeordnet. Für die Generation Y ist Arbeiten bis zum Burn-out keine Option. Die Kinder bis 17 Uhr in der Kita lassen und dann in letzter Minute verschwitzt abholen? Das kommt für die meisten gut ausgebildeten jungen Arbeitskräfte nicht infrage. Ausreichend Zeit für Familie, Freunde und Hobbys zu haben spielt eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Wer diese Generation für sich gewinnen möchte, kommt um New Work, flexible Arbeitszeitmodelle und Rücksichtnahme auf persönliche Bedürfnisse der ArbeitnehmerInnen nicht herum. YpsilonerInnen brauchen ihren Freiraum - das Credo lautet, je flexibler, desto besser.
…in einer Welt, in der nichts sicher scheint. Gib mir in dieser schnellen Zeit irgendwas das bleibt“, brachte es die Band Silbermond im Jahr 2009 auf den Punkt. Das schnelle Voranschreiten der Technik, die Digitalisierung, die Wirtschaftskrise, die Klimakrise und permanente Veränderungen begleiten das Heranwachsen dieser Generation. Neben hoher Flexibilität und guter Anpassungsfähigkeit bringt sie auf der anderen Seite ein Bedürfnis nach Stabilität und Sicherheit mit. Arbeitsplatzsicherheit spielt zwar nicht mehr eine so große Rolle wie für Generation X, dennoch ist sie von Bedeutung.
Auch wenn den Jahrgängen von 1980-1999 eine gewisse Selbstbezogenheit nachgesagt wird, bedeutet das soziale Leben dieser Generation sehr viel. In einer sich schnell verändernden Welt bietet der Zusammenhalt mit Anderen Schutz und Sicherheit. Soziale Harmonie und gute Beziehungen sind nicht nur im privaten Bereich, sondern auch am Arbeitsplatz ausschlaggebend für ihr persönliches Glück. Gemeinsames Teambuilding, fröhliche Teamevents und allem voran ein positives Arbeitsklima wirken wahre Wunder im Hinblick auf die Motivation dieser Generation. Auch das persönliche Verhältnis zur Führungskraft spielt eine Rolle: Vielen ist es wichtig, sich gut mit ihrem Vorgesetzten zu verstehen und eine Beziehung zu haben, die auf gegenseitigem Vertrauen basiert.
Obwohl die Millennials ihre frühe Kindheit noch in einer Welt ohne Smartphones verbracht haben, kamen sie früh mit modernen Technologien und dem Internet in Berührung. Die digitale Welt ist aus dem Leben der meisten nicht wegzudenken. Generell gilt: Je jünger sie sind, desto intensiver nutzen sie die sozialen Medien. Facebook ist bei den „älteren“ Digital Natives sehr populär, Instagram, WhatsApp und You Tube werden gerne und häufig genutzt. Um die jungen Erwachsenen anzusprechen, bieten diese Plattformen daher eine perfekte Anlaufstelle.
Generation Y will sich verbunden fühlen und gleichzeitig frei sein. Sie sucht stets nach dem tieferen Sinn in dem, was sie tut. Work-Life-Balance, seelische Gesundheit und Teamzusammenhalt sind ihre zentralen Anliegen. Millennials verbringen gerne Zeit online und lassen sich durch Social Media Recruiting, vor allem auf ihren bevorzugten Medien Facebook und Instagram sehr gut ansprechen. Mit sinnstiftenden Geschichten und schönen Bildern findet die Generation „Warum“ in den Sozialen Netzwerken den Weg zu Euch.