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HR Glossar

Schneller, vernetzter, nachhaltiger: 7 Eigenheiten der Generation Z, die dabei helfen sie besser zu verstehen und zu erreichen

von

Karina Rapp

14.7.2023

TikTok, vegane Burger und das Smartphone als ausgelagerter Teil ihres Körpers: Die jugendliche Generation Z, geboren zwischen 1997 bis 2012, ist anders. Ihre Schnelllebigkeit, ihre starke digitale Vernetzung und ihr ausgeprägtes Interesse an Umweltschutz hebt die heutige Jugend stark von ihren VorgängerInnen ab. Wir geben Euch in diesem Artikel 7 Ideen mit auf den Weg, die helfen, Gen Z besser zu verstehen und ihnen das richtige Umfeld im Unternehmen zu bieten.

Nachhaltig, bitte

Für keine andere Generation steht das Thema Umweltschutz so stark im Mittelpunkt wie für die jüngste Generation, die in den nächsten Jahren verstärkt am Arbeitsmarkt nachrücken wird. Klimawandel, Fridays for Future und Plastikvermeidung prägen ihr Heranwachsen. Wer sie für sich gewinnen möchte, muss sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreiben und sein betriebliches Engagement zum Erhalt unserer Umwelt unter Beweis stellen. Ihr Umweltbewusstsein wirkt nicht nur auf Bereitschaft aus, an Demonstrationen teilzunehmen, sondern tatsächlich auch auf ihr Konsumverhalten. Feste Shampoos ohne umweltschädliche Plastikverpackung, wiederwendbare Abschminkpads und Bienenwachs statt Alufolie zeugen von ihrem nachhaltigeren Lebensstil.

Oh nein, die Hafermilch ist alle!

Wer selbst aus einer älteren Generation stammt, wundert sich mitunter über die hohe Disziplin beim Essen und die strengen Diätvorschriften, die sich so manche(r) Youngster freiwillig macht. Von vegan über Keto bis Clean Eating ist so ziemlich alles dabei, was die Nahrungsauswahl zur Herausforderung macht. Tierschutz und Gesundheit sind für viele ein Riesenthema. Das Fehlen der geliebten Hafermilch im Kühlschrank artet mitunter zum herzzerreißenden Drama aus. Wenn im Bio-Obstkorb einmal Zuviel geliefert wurde und etwas übrig bleibt, bluten die Herzen der jungen Menschen, die mit sinnloser Verschwendung so ganz und gar nicht klarkommen. In diesem Sinne: Immer Milchalternativen im Kühlschrank zu haben und nichts wegzuwerfen ist nicht nur gut für Tier und Umwelt, sondern auch für das Wohlbefinden der verantwortungsbewussten Jugend.

Generation unverbindlich

Bindungselastisch und stets offen für Neues, so präsentiert sich die jüngste Generation, wenn es um die Wahl des Arbeitsplatzes geht. Die niedrige Geburtenrate, das Überangebot an Jobs und der damit einhergehende Fachkräftemangel verleihen ihnen beim Verhandeln um eine neue Position sehr gute Karten. Das schlägt sich mitunter in den Ansprüchen nieder, die sie an neue Arbeitgeber stellen. Ebenso sind sie schnell weg, wenn anderswo bessere Bedingungen geboten werden. Um junge MitarbeiterInnen zu binden, müssen sich Arbeitgeber ins Zeug legen und Ihnen ein Umfeld bieten, in dem sie zufrieden sind und sich wohlfühlen. Am besten gelingt dies mit einem guten Betriebsklima, einer gesunden Work-Life-Balance, positiv eingestellten Führungskräften und sinnstiftenden Aufgaben.

Sei mein Coach

So mancher behauptet Gen Z sucht keine Führungskräfte, sondern Coaches, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie auf ihrer Selbstentwicklungsreise unterstützen. Dieser Generation wird eine besonders hohe Sensibilität nachgesagt, Empathie ist daher das A und O im Umgang mit ihnen. Durch die vielen Möglichkeiten, die sich ihnen bieten, stellt sich mitunter eine gewisse Verlorenheit ein. Der/die ein oder andere fühlt sich „lost“, um es direkt im Jugendslang auf den Punkt zu bringen. Ebenso ist der Anteil derer, die psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, in dieser Altersgruppe besonders hoch. Ein Teil ihrer schönsten Lebenszeit, in der das soziale Leben eine große Rolle spielt, war durch die Corona-Krise getrübt – das ist an vielen jungen Menschen nicht spurenlos vorbeigegangen.

Vielfalt und Toleranz

Diversität und das Anerkennen von unterschiedlichen Lebensmodellen gehört für die jüngste Generation am Arbeitsmarkt zur Normalität. Es fällt ihnen wesentlich leichter als ihren VorgängerInnen andere Lebenskonzepte zu akzeptieren. Wer sich als Arbeitgeber aktiv für Diversität einsetzt und diese Werte glaubwürdig vertritt, macht sich damit für die weltoffene und tolerante Generation Z attraktiv.

Die wahren Digital Natives

WhatsApp, Instagram, You Tube, TikTok, Snapchat oder Twitter: Der Weg zur Generation Z führt über die sozialen Medien. Keine andere Generation, die aktuell am Arbeitsmarkt zu finden ist, kam so früh in Berührung mit den digitalen Medien. Sie sind buchstäblich damit aufgewachsen und den älteren Generationen daher um vieles voraus. Sie sind top-informiert, hochgradig vernetzt und quasi permanent online. 10 Tage auf die Rückmeldung zu einer Bewerbung warten? Fehlanzeige. Kaum jemand aus der Gen Z hat so viel Zeit. Durch die intensive Nutzung der digitalen Medien sind sie rasche Rückmeldungen gewohnt – langes Warten schreckt unnötig ab.

Unter Druck

Wer permanent online ist, sieht dort eine geschönte Version der Realität, die das eigene Leben im Vergleich damit oft bescheiden aussehen lässt. Zahlreiche Filter-Apps für Instagram erzeugen ein Schönheitsideal, das von realen Menschen niemals erreicht wird. Dazu kommen noch die ständige Informationsflut und der süchtig machende Dopamin-Kick, wenn endlich die „Likes“ auf die eigenen Inhalte eintrudeln. Sich permanent mit anderen zu vergleichen, dauernd auf soziale Bestätigung angewiesen zu sein und niemals komplett abschalten zu können, stresst die jungen Menschen – dennoch gehört es für sie zur Normalität. Generation Z ist von jungen Jahren an bereits einem sozialen Druck ausgeliefert, der älteren Persönlichkeiten aufgrund der fehlenden Technologie erspart geblieben ist. Ihr ständiges Streben nach etwas Besserem ist vor diesem Hintergrund gut zu verstehen. Für Arbeitgeber bedeutet das: Richtig gutes Employer Branding, perfekte Selbstdarstellung und Präsenz auf Social Media sind das A und O, um Generation Z zu erreichen.

Fazit

Neben ihrem schwindelerregenden Tempo und einer gewissen Unbeständigkeit, die man ihr nachsagt, beeindruckt die Generation Z mit ihrer hohen Sensibilität und ihrem verantwortungsvolleren Umgang mit unserer Umwelt und der eigenen Gesundheit. Wer auf Social Media auf mehreren Kanälen gleichzeitig schnell konsumierbare, authentische und visuell ansprechende Botschaften aussendet, erreicht die Nachwuchskräfte am Arbeitsmarkt am besten.